Die Mitarbeitenden der Halle1 befassen sich generell mit unterschiedlicher Fragestellung für eine gerechtere Gesellschaft, ein sozialeres Miteinander und dem nachhaltigen Wirtschaften. In diesem Zuge möchten wir gerne den Anteil weiblicher Studierende in Ingenieurswissenschaften an unseren Standorten erhöhen.

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Zahlen der WH

Im Studiengang Journalismus sind über 66 % der Studierenden weiblich. Auch in den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaft, Medizintechnik und Umweltingenieurswissenschaften liegt der Anteil bei über 40 %.

Die physikalische Technik und die Medieninformatik, mit etwa 30 % weiblicher Studierender und weiter fallend über Informatik, Elektrotechnik und abschließend Mikrosystemtechnik mit nur knapp 5 % weiblicher Studierende.

Die Studiengänge mit den meisten Studierenden sind Wirtschaft, Journalismus und Informatik, wobei der Anteil weiblicher Studierende abgesehen von Journalismus eher gering ausfällt.

Problemstellung

Die aktuelle Situation in den Ingenieurwissenschaften zeigt weiterhin einen hohen Männeranteil und eine unterrepräsentierte Beteiligung von Frauen. In vielen Ländern dominieren Männer nach wie vor die Branche, während der Frauenanteil relativ gering ist. Dieses Ungleichgewicht resultiert aus verschiedenen Faktoren, die Frauen davon abhalten, verstärkt in diesem Bereich tätig zu sein.

Ein Grund für die Dominanz von Männern in den Ingenieurwissenschaften liegt in den gesellschaftlichen Strukturen und Stereotypen, die bestimmte Geschlechterrollen zuweisen. Bereits in der Kindheit werden Mädchen oft weniger ermutigt, sich für technische Fächer und handwerkliche Tätigkeiten zu interessieren, was zu einem geringeren Interesse und einer geringeren Selbstwirksamkeit in diesen Bereichen führen kann. Die tradierten Rollenbilder und Erwartungen beeinflussen die Berufswahl junger Frauen negativ und führen dazu, dass Männer überproportional vertreten sind.

Eine einseitige Geschlechterverteilung in den Ingenieurwissenschaften ist nachteilig für eine Gesellschaft. Die Technologie und Innovationen, die in diesem Bereich entstehen, haben einen starken Einfluss auf die Gesellschaft als Ganzes. Wenn Frauen nicht in ausreichender Zahl vertreten sind, gehen wichtige Perspektiven, Ideen und Fähigkeiten verloren. Eine vielfältige Belegschaft mit unterschiedlichen Erfahrungen und Blickwinkeln fördert Innovation, Kreativität und Lösungsorientierung. Zudem bedeutet eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Ingenieurberufen eine Stärkung der Geschlechtergleichstellung und der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen, als auch die Entwicklung von Lösungen für eher weiblich bezogener Problemstellungen.

Geschlechterstereotypen spielen eine zentrale Rolle bei der Unterrepräsentation von Frauen in den Ingenieurwissenschaften. Frauen werden oft als weniger technisch versiert angesehen, was ihre Motivation und Selbstvertrauen in technischen Studiengängen beeinflussen kann. Es ist wichtig, diese Stereotypen aktiv zu bekämpfen und eine Umgebung zu schaffen, in der Frauen ihre Fähigkeiten und ihr Potenzial in den Ingenieurwissenschaften entfalten können.

Lautsprecherbau-Workshop für Schüler*innen mit den Ruhrtalenten

Trotz der bestehenden Herausforderungen zeigen die Studierendenraten von Frauen in den Ingenieurwissenschaften deutschlandweit eine positive Entwicklung. Immer mehr Frauen entscheiden sich für ein technisches Studium und brechen traditionelle Barrieren auf.

Eine weitere wichtige Komponente ist die Schaffung einer positiven Ingenieurkultur, die Frauen ermutigt und unterstützt. Hierbei geht es um die Etablierung von Mentoring-Programmen, die Bereitstellung von Vorbildern und die Schaffung von Netzwerken, in denen Frauen sich gegenseitig unterstützen können.

Um die Geschlechterungleichheit in den Ingenieurwissenschaften zu überwinden, bedarf es einer fortgesetzten Anstrengung auf individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene. Die Förderung von Chancengleichheit, die Überwindung von Stereotypen und die Schaffung einer inklusiven Kultur sind entscheidend, um Frauen den Zugang zu und den Erfolg in den Ingenieurwissenschaften zu ermöglichen. Eine ausgewogene Geschlechterverteilung in diesem Bereich wird nicht nur den Frauen selbst zugutekommen, sondern auch zu einer vielfältigeren und innovativeren technologischen Entwicklung für die Gesellschaft insgesamt führen.

Die Rolle der Halle1

Ein MakerSpace und eine offene Werkstatt in einer Hochschule bieten jungen Frauen eine ideale Umgebung, um sich wertfrei in den Ingenieurwissenschaften auszuprobieren. Diese Orte zeichnen sich durch eine flache Hierarchie und eine offene Atmosphäre aus, in der alle Teilnehmerinnen gleichberechtigt Ideen entwickeln und umsetzen können.

Lautsprecherbaukurs mit Schüler*innen der Region

Die Anbindung an die Hochschule ist ein großer Vorteil, da die jungen Frauen von der Infrastruktur und dem Know-how der Hochschule profitieren können. Sie haben Zugang zu hochwertigen Geräten und Technologien, wie 3D-Druckern, Lasercuttern oder Stickmaschinen. Diese Werkzeuge ermöglichen es ihnen, ihre kreativen Ideen in die Realität umzusetzen und ihre technischen Fähigkeiten zu entwickeln.

Die Einbindung von Schülerkursen oder AGs von Schulen in den MakerSpace eröffnet zusätzliche Möglichkeiten. Durch die Zusammenarbeit mit Schulen können junge Frauen schon frühzeitig mit den Ingenieurwissenschaften in Berührung kommen und ihre Neugier und ihr Interesse wecken. Dies schafft eine Verbindung zwischen Hochschule und Schule, fördert den Austausch und trägt dazu bei, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen.

Ein MakerSpace ermöglicht es den jungen Frauen, Technik, Kreativität, Kunst, Maschinen und Elektronik miteinander zu verbinden. Dies fördert eine interdisziplinäre Denkweise und eröffnet neue Perspektiven. Indem sie verschiedene Disziplinen kombinieren, können sie innovative Lösungsansätze für zukünftige Herausforderungen entwickeln. Eine solche interdisziplinäre Herangehensweise ist auch entscheidend für eine nachhaltige Zukunft, da sie es den Frauen ermöglicht, ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen.

Ein MakerSpace in einer Hochschule schafft also einen idealen Raum, in dem junge Frauen ihre Talente entfalten, ihre technischen Fähigkeiten entwickeln und innovative Ideen umsetzen können. Es fördert die Gleichberechtigung und Vielfalt in den Ingenieurwissenschaften und trägt dazu bei, eine nachhaltige und zukunftsorientierte Gesellschaft aufzubauen. Es ist an der Zeit, diese Möglichkeiten zu nutzen und jungen Frauen die Chance zu geben, in einer wertfreien Umgebung ihre kreativen und technischen Potenziale zu entdecken und zu entfalten.

Zukunft

Oftmals erkennen Frauen erst später in ihrem Leben ihre Begeisterung und Leidenschaft für technische Themen. Sie können sich nach einer ersten Ausbildung oder Karriere für einen Studiengang im Bereich der Ingenieurwissenschaften auf zweitem Bildungsweg entscheiden, um ihrer Leidenschaft nachzugehen oder neue Karrieremöglichkeiten zu erkunden.

Wir möchten bewirken, dass junge Frauen, die sich ggf. für derartige Fächer interessieren, sich auch zutrauen diese zu studieren.

Und jetzt?

Du bist Studentin, Schülerin oder eine lehrende Person und möchtest mehr in den Austausch gehen, mit Schüler*innen vorbeikommen, die AG statt in der Schule bei uns abhalten, oder als Schülerin/Studentin einfach mal ein paar Dinge ausprobieren, aneinanderlöten, anzünden, oder konstruieren?
Es ist alles erlaubt - außer Waffen!

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