Ein innovatives Projekt zur Wiederbelebung brachliegender Flächen im Ruhrgebiet

Angesichts der historischen Überreste von Kohle- und Stahlindustrien im Ruhrgebiet entstehen derzeit viele ungenutzte Brachflächen. Diese bieten zwar Potenzial für die Entstehung neuer Gewerbeflächen, stellen jedoch auch Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel und die Notwendigkeit nachhaltiger Nutzungskonzepte dar.

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Projektziel und Anwendungsgebiet

Das Ziel des Projekts ist es, mobile Tiny-Offices/Labs zu konzipieren, die auf die spezifischen Herausforderungen von Brachflächen zugeschnitten sind. Dazu zählt beispielsweise die Kontamination des Bodens oder Restriktionen durch denkmalgeschützte Bauten. Die Tiny-Offices sollen flexibel einsetzbar sein, sowohl mobil als auch stationär, und dabei autonomen Betrieb ermöglichen.

Innovative Nutzungsszenarien:

Plant Mining
Ausgestattet mit Laborinfrastruktur und Sensorik können bestimmte Pflanzen angebaut werden, um Schadstoffe dem Boden zu entziehen und Dekontaminationsgrade zu überprüfen

Gründerzentren
Gründerinnen und Gründer können die Tiny-Offices als erschwingliche und flexible Räumlichkeiten nutzen, die unmittelbar zur Ansiedlung beitragen

Temporäre Wohn- und Arbeitsräume
Kombinationen von BoardingHouses und TinyCoOffices ermöglichen temporäre Ansiedlungen und steigern die Attraktivität durch Popup-Gastronomie

Innenraumnutzung
In großen, entkernten Industriegebäuden können Tiny-Offices in Form von Raum-in-Raum-Systemen zügig und kostengünstig neue Büroflächen schaffen

Technische Merkmale und Nachhaltigkeit
Wir legen großen Wert auf nachhaltige Bauweise und Autarkie. Tiny-Offices werden modular aufgebaut und aus nachhaltigen Materialien gefertigt. Sie sind mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet und können so ihren Strombedarf eigenständig decken. Zudem wird großer Wert auf ein effizientes Wärmemanagement gelegt, einschließlich der Möglichkeit, Daten zu Temperatur, Feuchtigkeit und anderen mittels Sensoren zu überwachen.

Dreiphasiger Projektplan:

  1. Konzeptionierung
    Entwicklung eines flexiblen Raumkonzepts und technischer Spezifikationen, die verschiedenen Anwendungsszenarien gerecht werden
  2. Bau
    Es werden die Tiny-Offices aufgebaut und mit der notwendigen Gebäudetechnik ausgestattet. Der Aufbau wird voraussichtlich in Halle1 stattfinden.
  3. Erprobung
    Realnutzung zur Erfassung von Nutzerdaten und technischen Leistungsdaten, um kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen.

Beitrag zur Gestaltung von Zukunftsquartieren

Tiny-Offices können maßgeblich zur Entwicklung von Zukunftsquartieren beitragen. Sie bieten Lösungen für die Bodenanalytik und Dekontamination, dienen als BIM-Labore während der Erschließungsphase, unterstützen AED-Aktivitäten und bieten flexiblen Raum für Coworking-Spaces. Dabei sind sie anpassbar an verschiedene Projekte zur Gestaltung nachhaltiger Zukunftsquartiere.